Martinskirche

Grafmonument - George Minne

Besuchen Sie die Martinskirche in der idyllischen Landschaft rund um den Fluss Leie. Und erleben Sie die mütterliche Liebe, die das Grabdenkmal aus Bronze von George Minne ausstrahlt, hautnah.

Martinskirche

Die Martinskirche (Sint-Martinuskerk) liegt östlich vom Dorfplatz von Sint-Martens-Latem in der Nähe vom Fluss Leie. Auf dem Friedhof ruhen mehrere bekannte Künstler, wie Albijn Van den Abeele (1835-1918) und George Minne (1866-1941). Die Kirche selbst geht auf die Zeit vor 1121 zurück und wurde vermutlich zwischen 1000 und 1100 erbaut. Während des Bildersturms im 16. Jahrhundert wurde die Kirche schwer beschädigt. 1771-1772 wurde das Gebäude erweitert. Ende des 19. Jahrhunderts folgte eine umfangreiche Renovierung, durch die die Kirche ihre heutige Form als neugotische Hallenkirche erlangte. 1989 wurde die Kirche komplett weiß gestrichen. Zu den bemerkenswerten Kunstwerken und Kulturgütern der Kirche gehören der Altar aus Eichenholz aus dem 15. Jahrhundert, die Kanzel und der Beichtstuhl im Rokokostil von Jacobus Martens aus dem 18. Jahrhundert, die Rosenkranzmadonna von Gustave van de Woestyne, das Ecce homo von Albert Servaes (1919) und die Buntglasfenster von Harold Van de Perre (1978-1980 und 1993). Und das ist noch nicht alles, denn die Martinskirche befindet sich auf der europäischen Route Saint-Martin de Tours, die von Utrecht durch Flandern nach Tours in Frankreich führt. 

Grabdenkmal Mutter und Kind, George Minne

Am 18. Februar 1941 starb George Minne im Alter von 74 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof der Martinskirche beigesetzt. Das Grab ziert die Skulptur einer Mutter mit Kind, einem wiederkehrenden Thema im Œuvre dieses symbolistischen Bildhauers. Minne hatte eine Vorliebe für asketische Knaben, Pietas und trauernde Mütter. Er stellte das menschliche Leiden als eine mysteriöse Verschmelzung von Gefühl und Gelassenheit dar. Die Bronzefigur hinter dem Grabstein zeigt die bedingungslose Liebe einer Mutter in der Umarmung ihres Kindes. Die Betonung liegt auf den großen Händen der Mutter und dem kleinen Körper in ihren Armen – ein Bild, das von Mitgefühl und Zärtlichkeit durchdrungen ist.

 

Grafmonument - George Minne

Die Muttergottes schenkt dem Heiligen Dominikus den Rosenkranz, Gustave van de Woestyne

Gustave van de Woestyne (1881-1947) zog 1900 aus Gent in das ländliche Leiedorf Sint-Martens-Latem. Als Symbolist bewunderte er die flämischen und italienischen Primitiven und bildete mit George Minne und Valerius De Saedeleer die erste Gruppe von Sint-Martens-Latem, auch Laethemer Schule genannt. Später schloss er sich auch den modernistischen Bewegungen seiner Zeit an, wie dem Expressionismus, Kubismus und Neorealismus. Im Mai 1905, kurz vor seinem Eintritt in das Kloster in Löwen, vollendete er das Gemälde Die Muttergottes schenkt dem heiligen Dominikus den Rosenkranz. Es war ein Abschiedsgeschenk an seine Pfarrkirche, mit Maria und Dominikus in den Hauptrollen. Dominikus gründete den Dominikanerorden im Jahr 1215. Die Dominikaner verbreiteten den Gebrauch des Rosenkranzes innerhalb des Ordens. Dieses frühe Werk zeigt deutlich den Einfluss der italienischen Primitiven. Das Gemälde ist eine statische Komposition mit Maria im Mittelpunkt. Auffallend sind der abgeklärte Gesichtsausdruck, die dunklen Farben und die Goldakzente. Auch die dekorativen Elemente ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, wie der fein verzierte Umhang von Maria und die Schattendetails im Gewand des Dominikus. Beachten Sie auch den Baum, der in voller Blüte steht.

Onze-Lieve-Vrouw schenkt de rozenkrans aan de Heilige Dominicus - Gustave Van de Woestyne

Praktische Informationen

Adresse

Dorp
9830 Sint-Martens-Latem
Belgien
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Öffnungszeiten

  • Von Freitag bis Sonntag
  • Von 13:30 bis 17:00 Uhr
  • Jährliche Schließung: 1. Januar bis 15. Februar, 1. bis 31. Juli.

Barrierefreiheit

  • Für Menschen mit einer Behinderung einfach zugänglich.

Gut zu wissen

  • Eintritt: frei.

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