Wussten Sie, dass Geel in der ganzen Welt für seinen Familienpflegedienst bekannt ist? Bei diesem einzigartigen Pflegemodell werden psychiatrische Patienten für kurze oder längere Zeit in einer Gastfamilie untergebracht. Dahinter steht die Verehrung der Heiligen Dimpna, deren außergewöhnliches Retabel Sie in der Sint-Dimpnakerk bewundern können.
Retabel der Heiligen Dymphna
Der größte Blickfänger ist das beeindruckende Retabel der Heiligen Dymphna, ein flämisches Meisterwerk aus dem späten 15. oder frühen 16. Jahrhundert mit über 200 Figuren aus Eichenholz und sogar noch Spuren der ursprünglichen Polychromie. Seine Form, Struktur und Vollständigkeit machen es zu einem seltenen Retabel. Die zentrale Figur ist die Heilige Dymphna: ihr Leben und ihr Martyrium, ihre Verherrlichung auf Erden und ihr Triumph im Himmel. Jeder Szene ist ein eigener Sockel vorbehalten.
Apostelretabel
Das Retabel aus weißem Stein aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist wahrscheinlich das älteste Kunstwerk in der Kirche. Es stand ursprünglich auf dem Hauptaltar, bis es 1515 durch das Retabel der Heiligen Dymphna ersetzt wurde. Das zentrale Portal zeigt eine Kalvarienbergszene. Der gekreuzigte Christus hängt zwischen der Sonne und dem Mond und wird von seiner Mutter und dem Apostel Johannes flankiert. Neben der Hauptszene sind jeweils sechs Apostel zu sehen. Der Apostel Judas wurde durch Paulus ersetzt.
Porträts von Hendrik van Merode und Francisca van Brederode - Jan Mostaert (ca.1475-1552)
Auch die Tafeln mit den Porträts von Hendrik van Merode und Francisca van Brederode gehören zu den flämischen Meisterwerken. Sie stammen von Jan Mostaert. Die Porträts wurden im Jahr 1525 anlässlich ihrer Hochzeit gemalt. Hendrik hält einen Ring in seiner rechten Hand, den er Francisca zeigt. Heinrich, der Gründer des Chorherrenstifts, ist als Adliger dargestellt. Das Porträt von Heinrich sollte eindeutig links hängen. Von dieser Position aus wendet er sich seiner Verlobten Francisca van Brederode zu. Wenn wir die Rahmen beider Kunstwerke wegdenken, geht die Landschaft des einen Gemäldes in die des anderen über. Hinter Franciscas Rücken fließt ein Fluss, der seinen Weg in die Landschaft hinter Hendrik fortsetzt.
Praktische Informationen
Barrierefreiheit
Für Menschen mit einer Behinderung einfach zugänglich.