Gevaert-Minne könnte man als Hausmuseum der besonderen Art bezeichnen. Das frühere Wohnhaus und Atelier von Edgar Gevaert wurde 1994 zum städtischen Museum. Neben einigen Kunstwerken und Dokumenten von Edgar Gevaert zeigt das Museum hauptsächlich Kunstwerke aus der klassischen Periode des Leiedorfs Sint-Martens-Latem.
Museum Gevaert-Minne
Das ehemalige Wohnhaus von Edgar Gevaert (1891-1965), Sohn eines Industriellen aus Oudenaarde, beherbergt ein kleines, aber feines Museum. Gevaert war nicht nur Maler, sondern auch Dichter, Schriftsteller und Komponist. Er heiratete Marie Minne, die Tochter des Bildhauers George Minne. Das Atelier von Gevaert ist auch heute noch an den großen Fenstern zu erkennen. Die Sammlung des Museums umfasst Werke von Xavier De Cock, der ersten Latem-Gruppe mit Valerius de Saedeleer, George Minne und Albert Servaes sowie der zweiten Latem-Gruppe mit beispielsweise Werken von Leon De Smet, Gustave (Gust) De Smet und Frits Vanden Berghe.
Der Breiesser
Mit seinen Bauernporträts aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, wie De papeter (Der Breiesser) von 1911, stellt Gustave van de Woestyne das Latemer Landleben dar. Es entsteht sogar eine gegenseitige Sympathie, aber eine gesellschaftliche Positionierung bleibt aus. Das sieht der Künstler nicht als seine Aufgabe. Bei Gustave van de Woestynes gesamtem Werk stehen Individualität und Introvertiertheit im Vordergrund. Dies ist ein weiterer Grund für die Annahme, dass der Bauer an sich ihm eine Möglichkeit zur psychischen Selbstdarstellung bot. Fand er in den Latemer Bauern nicht etwas, das zum Teil seine eigene Persönlichkeit widerspiegelte? Sah er nicht in ihnen eine gewisse Besonnenheit und Frömmigkeit, aber auch Eigensinn und Querköpfigkeit?
Praktische Informationen
Barrierefreiheit
Für Menschen mit einer Behinderung zugänglich.