St. Peter-und-Paul-Kirche
In dieser Stadt trifft man manchmal verirrte Reisende, die nach Middelburg in den Niederlanden wollten und blind den GPS-Daten gefolgt sind. Das flämische Middelburg ist nur 6 km² groß, liegt aber an einer ganzen Reihe von Rad- und Wanderknotenpunkten. Besuchen Sie auf Ihrer Rad- oder Wandertour unbedingt die faszinierende Kirche der beiden Apostel Petrus und Paulus, die der Überlieferung nach am selben Tag und zur selben Stunde starben.
St. Peter-und-Paul-Kirche
Diese gotische Kirche (mit Friedhof) wurde auf Initiative von Pieter Bladelin errichtet, einem hohen Beamten der Herzöge von Burgund. In der Nähe stand sein Schloss, begraben ist er hier in der Kirche. Er machte aus Middelburg ab 1450 eine richtige Stadt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche neogotisch restauriert und erweitert. Sie verfügt über einen sehr faszinierenden Kirchenschatz.
Kopie nach dem Bladelin-Altar - Jan Ricx (1603)
Dieses Werk aus den Jahren 1630-1631 stammt von dem Brügger Maler Jan Ricx. Er schuf es für den Hauptaltar der Kirche im Auftrag des Kirchenrats. Es ist die Kopie eines Triptychons, das Rogier van der Weyden zwischen 1445 und 1460 im Auftrag von Pieter Bladelin malte, dem Gründer von Middelburg (Gemäldegalerie Berlin). Das Thema ist die Menschwerdung und Anbetung des Jesuskindes. Pieter Bladelin gehörte im 15. Jahrhundert aufgrund seiner Stellung am Hof von Burgund zur gesellschaftlichen Elite. In der Mitte des Gemäldes kniet er als Stifter nieder.
Die Kreuztragung - Atelier Pieter Brueghel der Jüngere
Dieses Werk soll im frühen 17. Jahrhundert entstanden sein und wird dem Atelier von Pieter Brueghel dem Jüngeren zugeschrieben. Seine Inspirationsquelle war das gleichnamige Werk seines Vaters Pieter Bruegel der Ältere, das er 1564 malte und das sich heute in Wien befindet. Das außergewöhnliche Werk zeigt den zum Tode verurteilten Christus, der unter strenger Aufsicht nach Golgatha geführt wird. Ein gefährlicher Sturm braut sich zusammen, der Wind nimmt zu und dunkle Wolken ballen sich zusammen. Die Menge schlängelt sich durch die Landschaft, wobei die roten Umhänge der reitenden Schergen gut zu erkennen sind. Die Komposition des Werks führt den Blick von links nach rechts, von Jerusalem hinten links bis nach rechts oben, wo in der Ferne zwischen den Felsen noch einige Ritter zu erkennen sind. Christus geht in dem Ganzen fast verloren. Doch das schwere, kolossale Kreuz, das er mit gekrümmtem Rücken den Berg hinaufschleppt, überragt alles. Auch wir erkennen, dass Jesus Christus auf seinem Weg Schritt für Schritt das Leben hinter sich lässt.
Die Schenkung des Skapuliers an den Heiligen Simon Stock - Jan Maes (1620-1676)
De schenking van het Scapulier aan de Heilige Simon Stock (Die Schenkung des Skapuliers an den Heiligen Simon Stock) ist ein schönes Ölgemälde. Das Werk wird dem Brügger Maler Jan Maes zugeschrieben und entstand zwischen 1671 und 1675. Es ist für die Stadt Middelburg historisch sehr wichtig. Es zeigt vorne rechts vier Kanoniker und links einen Mann im roten Gewand. Sie waren im 17. Jahrhundert in Middelburg tätig. Hier überreicht Maria bzw. Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel dem Heiligen Simon Stock, dem Generalprior der Karmeliten, das Skapulier.
Anbetung der Hirten - Anonym
Von der Aanbidding door de Herders (Anbetung der Hirten) von Peter Paul Rubens wurden zahllose Kopien und Stiche angefertigt. Hier handelt es sich um ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das ebenfalls ähnliche Merkmale wie Rubens´ Gemälde aufweist. Die Komposition ähnelt einem Stich von Lucas Vosterman und inspirierte vermutlich auch den anonymen Künstler dieses Werks. Dass das Werk nach Middelburg gelangte, ist möglicherweise Jan Lambrechts zu verdanken. Dieser Dichter und Kunstliebhaber hatte Kontakt mit Malern aus Brügge und Antwerpen. Möglicherweise schenkte er sein Gemälde der Kirche. Aufgrund der Namensähnlichkeit könnte es sich auch um eine Schenkung von Pfarrer Voesterman handeln, der von 1612 bis 1636 Pfarrer in Middelburg war.
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