Mitten im Brüsseler Antiquitätenviertel am Platz Grote Zavel steht die majestätische Kirche Onze-Lieve-Vrouw ter Zege bzw. Notre-Dame du Sablon. Sie ist eine wahre Schatzkammer mit allerlei Gemälden, aber auch beeindruckenden Skulpturen. Letztere befinden sich hauptsächlich in den Kapellen der Familie Thurn und Taxis. Sie waren die Postmeister der Habsburger und legten das Fundament für die heutige belgische Post.
Notre-Dame du Sablon
Eine Legende über eine vernachlässigte Marienstatue, die auf wundersame Weise von Antwerpen nach Brüssel gelangte, machte diese Kirche ohne Turm aus dem 15. Jahrhundert berühmt. Sie wurde auf Initiative der Armbrustschützen gebaut. Hier wurde Maria von Ungarn, die Schwester von Kaiser Karl V., im Jahr 1505 getauft. Aber auch Margarete von Österreich, die Statthalterin der Niederlande, kam hier oft zum Beten her.
Maria mit Kind
Der Antwerpener Maler Abraham Janssens war ein Zeitgenosse und Konkurrent von Rubens. Dieses Werk wurde ihm erst kürzlich zugeschrieben. Es handelt sich um eine feinfühlige Darstellung von Maria mit dem Jesuskind und seinem älteren Cousin Johannes. Auffällig sind der traurige, gesenkte Blick Marias und die verspielte, lebhafte Haltung des Kindes. Das Ungeschmückte, die Lebendigkeit und das Spiel mit dem Licht erinnern an den revolutionären italienischen Maler Caravaggio. Janssens hielt sich in Rom auf, als Caravaggio dort künstlerisch tätig war. Das Gemälde ist ein Geschenk der Familie Arenberg, die einen Palast gegenüber der Kirche besaß, an ihre Verwalterin Jane Gilet.
Praktische Informationen
Barrierefreiheit
Für Menschen mit einer Behinderung einfach zugänglich.