Schloss De Viron

Jean Brusselmans

Stillleben eines Blumenstraußes

Trougnouf - CC Wikimedia

Gemeenteplein 1, Dilbeek

Lassen Sie Jean Brusselmans´ Blumenstillleben im Schloss De Viron aus dem 19. Jahrhundert auf sich wirken. Tagsüber duftet es nach den Rosen von Brusselmans, während nachts die Fledermäuse aus dem Eiskeller auf die Jagd gehen.

Trougnouf - CC Wikimedia

Schloss De Viron

Das Schloss De Viron wurde 1862 vom Architekten Jean-Pierre Cluysenaar entworfen. Die Familie De Viron erwarb das Anwesen 1787. Théodore de Viron baute das ursprüngliche Wasserschloss aus dem 13. Jahrhundert in ein architektonisches Meisterwerk nach dem Entwurf von Cluysenaar um. Nur der Turm (Sint-Alenatoren) hinter dem Schloss ist ein Überbleibsel des abgerissenen Wasserschlosses. Cluysenaar kombinierte Elemente der Neorenaissance, der Neugotik und des Neotudorismus. Die 365 Fenster, 52 Türen und 12 Dachtürme sowie 7 Treppenhäuser und ein Haupteingang referieren an den Julischen Kalender. Das Schloss ist symmetrisch gebaut und verfügt über Ecktürme und verschiedene Stilelemente wie Stufengiebel, Arkadenfriese und Balkone. Nach der deutschen Besetzung im Ersten Weltkrieg kaufte die Gemeinde 1923 das Schloss und den Park. Seit 1924 fungiert das Schloss als Rathaus von Dilbeek. Neben dem Schloss befindet sich ein unterirdischer Eiskeller, in dem Lebensmittel gelagert wurden. Heute hausen hier Fledermäuse.

Stillleben eines Blumenstraußes, Jean Brusselmans

Jean Brusselmans (1884-1953) entwickelte schon in seiner frühen Kindheit eine Leidenschaft für die Malerei. Er ließ sich von populären Ausgaben für die Jugend inspirieren, eine Art frühe Comics. Als er Maler wie Rik Wouters und Edgard Tytgat kennenlernte, verlegte er sich auf alltägliche Themen. Seine Werke wurden erst spät entdeckt, als 1950 eine Retrospektive im Palast der schönen Künste in Brüssel stattfand.

1911 ließ sich Brusselmans in Dilbeek nieder. Dort starb er 1953 und wurde auch dort begraben. Das Stillleben eines Blumenstraußes aus dem Jahr 1939 hängt noch heute im Rathaus von Dilbeek. Brusselmans stiftete es als Dank für die Unterstützung des „Openbare Onderstand“ (also des ehemaligen Öffentlichen Sozialhilfezentrums ÖSHZ). Typisch für das Werk von Brusselmans ist die Verschmelzung von schlichter Linienführung, figurativer Abstraktion und farbigen Flächen. Vasen mit Blumen tauchen in seinem Œuvre häufiger auf und spiegeln das wider, was er in seiner unmittelbaren Umgebung wahrnahm.