Die Basilika St. Martin in Halle ist auf jeden Fall eine Reise wert. Hier finden Sie nicht nur den ältesten erhaltenen Sakramentsaltar des Landes, sondern auch einen wertvollen Wandteppich, der von Raffael entworfen wurde. Außerdem bewahrt die Basilika ein Werk von Cornelis de Vos auf, das wertvollste Gemälde von Halle.
Basilika St. Martin
Die erste Kirche wurde im Jahr 635 gebaut. Schon früh wurde dieser Ort zu einem Wallfahrtsort. Durch die Schenkung einer wundertätigen Marienstatue im Jahr 1267 wurde der Pilgerstrom so groß, dass eine größere Kirche benötigt wurde. Petrus d'Ailly, der Erzbischof von Cambrai, weihte diese Kirche im Stil der brabantischen Gotik am 24. Februar 1409 ein. Der Turm mit Glockenspiel und Uhrenmuseum ist 71 Meter hoch. Um 1489 wurde Halle von Philipp von Kleve belagert. Der Legende nach hat die Muttergottes von Halle die Kanonenkugeln in ihrem Mantel aufgefangen. In den folgenden Jahrhunderten kamen immer wieder Pilger nach Halle, darunter mehrere gekrönte Häupter. So starb beispielsweise Philipp der Kühne 1404 gegenüber der Kirche im Gasthaus „Den Hert“. Auch Kaiser Karl V. und die Erzherzöge Albrecht und Isabella besuchten die Kirche, kürzlich auch Königin Mathilde. 1964 wurde der Kirche der Titel einer Basilika verliehen. Von 1986 bis 2015 wurde das Gebäude einer umfassenden Restaurierung unterzogen.
Wandteppich Paulus und Barnabas in Lystra (1610-1620) – Raffael, Jan Raes und Jacob Geubels
Der Wandteppich, der Paulus und Barnabas in Lystra zeigt, ist Teil der prestigeträchtigen Serie der Apostelgeschichte. Diese Serie wurde zwischen 1610 und 1620 nach Vorlagen des italienischen Künstlers Raffael gewebt. Sie war von zentraler Bedeutung für die Wandteppichweberei der südlichen Niederlande im 16. Jahrhundert und ebnete den Webern in unserer Region den Weg zur Renaissance. Papst Leo X. war der erste, der diese Serie bei dem Brüsseler Weber Pieter van Aelst in Auftrag gab. Danach wurden die Entwürfe Raffaels mehrmals wiederholt. Die Erzherzöge Albrecht und Isabella gaben den Wandteppich in der Basilika von Halle in Auftrag. Er wurde von den Brüsseler Webern Jan Raes und Jacob Geubels gewebt. Ihre Handwerksstempel sind zusammen mit dem Brüsseler Stadtwappen in den Rand des Wandteppichs eingewebt.
Hochaltar aus Alabaster – Jean Mone (1480-1485)
Dieser Sakramentsaltar aus Alabaster im Stil der Renaissance ist der älteste erhaltene Altar in unserem Land. Einzigartig ist die Erwähnung des Künstlers, Jean Mone. Er hat unter anderem auch das Altarbild in der Kathedrale St. Michael und St. Gudula in Brüssel geschaffen. Der Name des Auftraggebers, Karl V., und das Datum 1533 sind ebenfalls auf dem Altar vermerkt. Die Medaillons auf dem Altar stellen die sieben Sakramente dar. Über ihnen sind die Kirchenväter und die Evangelisten abgebildet. In der Mitte befindet sich eine Reiterstatue des heiligen Martin, des Schutzheiligen der Basilika.
Praktische Informationen
Zugänglichkeit
- Einfach zugänglich für Menschen mit Behinderungen.