Entdecken Sie, wie Dieric Bouts aus biblischen Geschichten wahre Meisterwerke der Kunst macht. Und wenn Ihnen das Martyrium des Heiligen Erasmus zu viel wird, ist es nur ein kleiner Schritt zu einem anderen Meisterwerk.
Triptychon mit der Darstellung des Martyriums des Heiligen Erasmus, Dieric Bouts
Dieric Bouts stellte das Triptychon mit dem Martyrium des Heiligen Erasmus um 1460 fertig. Im Mittelpunkt steht Erasmus, der Bischof von Antiochia aus dem 3. Jahrhundert. Er fiel der Christenverfolgung zum Opfer und wurde von den Römern zu Tode gefoltert. Der Legende nach befreite ihn ein Engel. Per Boot reiste er nach Italien. Während der Reise geriet das Schiff in einen Sturm und fing Feuer. Erasmus brachte das Feuer unter Kontrolle und wurde zum Schutzpatron der Seeleute ernannt. Deshalb wird er oft mit einer mit Schiffstau umwickelten Ankerwinde als Attribut abgebildet. Obwohl dies seine Seereise symbolisieren sollte, wurde es von den Menschen als Folterwerkzeug interpretiert. Bouts malte die Winde als Foltergerät, mit dem die Folterer die Eingeweide aus dem Bauch des lebenden Erasmus entfernen. Es fließt kein einziger Tropfen Blut. Die Henker, Richter, Heiligen und das Opfer schauen unbeeindruckt zu. Die farbenprächtige Landschaft im Hintergrund lenkt vorübergehend von den Schrecken im Vordergrund ab.
Altarbild des Allerheiligsten Sakraments, Dieric Bouts
Das Altarbild des Allerheiligsten Sakraments, besser bekannt als Das letzte Abendmahl, gilt als ein Meilenstein der Malerei in den Niederlanden und Belgien. Das Triptychon befindet sich noch heute in der Kirche St. Peter, für die Dieric Bouts es ursprünglich malte. Das Stück wurde 1464 von der Bruderschaft des Heiligen Sakraments in Auftrag gegeben. Bouts arbeitete vier Jahre lang an diesem Meisterwerk. Die mittlere Tafel stellt das letzte Abendmahl mit Jesus und seinen Aposteln dar. Die vier Seitentafeln zeigen Geschichten aus dem Alten Testament. Bouts war der erste Maler, der das letzte Abendmahl in einem derart großen Maßstab darstellte. Das Werk zeugt von seiner beeindruckenden Kenntnis und Beherrschung der Regeln des perspektivischen Malens. Ein echtes Meisterwerk!
Edelheere-Tryptichon, nach Rogier van der Weyden
Um 1435 malte Rogier van der Weyden seine weltberühmte Kreuzabnahme für die Kapelle der Marienkirche Ginderbuyten (Onze-Lieve-Vrouw van Ginderbuyten) in der Nähe des heutigen Tiensepoort. Heute kann man das Werk im Prado in Madrid bewundern. Auf goldenem Hintergrund malte Van der Weyden zehn Figuren, die von subtiler, aber gleichzeitig intensiver Traurigkeit durchdrungen sind. Die Körper von Maria und Jesus scheinen das Spiegelbild des jeweils anderen zu sein. Wie groß der Einfluss der Kreuzabnahme war, zeigt sich an den zahlreichen Kopien, die bald darauf in Umlauf waren. Eine der ältesten bekannten Kopien ist das Edelheere-Triptychon aus dem Jahr 1443. Vermutlich stellte es ein Maler aus Löwen im Auftrag von Willem Edelheere her, ein Patrizier aus Löwen. Das Werk war für den Altar der Grabkapelle seiner Familie in der Kirche St. Peter gedacht, wo es heute besichtigt werden kann.
Reliquienstatuen, Jan Wynants
In den beiden Kapellen des südlichen Seitenschiffs können Sie wunderschöne Beispiele der Goldschmiedekunst bewundern. Es ist nur ein kleiner Teil der vielen hundert liturgischen Objekte und Devotionalien, die die Kirche einst besaß. Diese acht meisterhaften Reliquienstatuen stammen aus dem frühen 16. bis frühen 18. Jahrhundert. Sie wurden von Goldschmieden aus Löwen und Brüssel angefertigt. Die Reliquien befinden sich in der Figur selbst oder in einem Attribut. Die Herkunft der Figuren ist nicht immer bekannt. Von den beiden Statuen Petrus und Paulus wissen wir, dass sie 1618 vom Silberschmied Jan Wynants aus Löwen 1618 anfertigt wurden.
Praktische Informationen
Barrierefreiheit
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