Meister am Meer

Copy of DSC_9288 © Visit Oostende

Ist es die Luft? Das Licht? Das ewige Rauschen der Wellen? Künstler fühlen sich immer vom Meer angezogen. Ensor lebte sein ganzes Leben in Oostende. Paul Delvaux und Constant Permeke, die ihre Malerlaufbahn anderswo anfingen, landeten schließlich an der flämischen Küste – um nie mehr von dort wegzugehen.

Mit dieser Meistertour trittst du in ihre Fußstapfen. Von Museen über Künstlerwohnungen bis hin zu malerischen Kirchen: dein roter Faden ist das blaue Meer. 

Entdecke diese flämischen Meister an ihrem ursprünglichen Ort

Paul Delvauxmuseum

Die Arbeit von Paul Delvaux ist eine Welt voller Mysterien. Im Museum bewunderst du sein Meisterwerk La Gare forestière, in dem zwei Mädchen auf einen Bahnhof mitten in einem dunklen Wald schauen.

Tipp
Lust auf noch mehr Geheimnisse? Folge dem Paul-Delvaux-Spaziergangund betrachte das Fischerdorf Sint-Idesbald mit den Augen des Künstlers. Während dieses Spaziergangs kannst du dir den Podcast „Paul Delvaux in Sint-Idesbald“ anhören, der dich in das Leben und die Liebesgeschichte des bekannten Malers eintauchen lässt.

Stehst du mehr auf Pedale? Diese Radtouren sind wie für dich gemacht: Radfahren durch das Leben von Paul Delvaux, die Paul-Delvaux-Fahrradroute und das Hinterland.

Der Meister war gut befreundet mit einem anderen Maler aus Sint-Idesbald, George Grard. Der Spaziergang mit dem treffenden Namen „Out of Friendship“ ist eine Hommage an die enge Verbindung zwischen den beiden Künstlern. Du kannst an dieser Führung Tour während der Schulferien teilnehmen oder sie für deine Gruppe buchen (visitkoksijde.be).
Hat dir das Kennenlernen von George Grard Appetit auf mehr gemacht? Dann besuche das Ten Bogaerde Arts Centre, wo diesem Künstler ein ganzer Raum gewidmet ist. Auch die neun monumentalen Skulpturen im Garten stammen von ihm.

Hast du von deiner Kunsttour Durst bekommen? Setze dich dann auf die gemütliche Terrasse mit Blick auf den Teich und genieße das lokal gebraute Bier der Brauerei Sint-Idesbald. Beginnt dein Magen schon zu knurren? Dann findest du sicher einen Tisch im Restaurant Mondieu.

Du hast dein Stahlross nicht dabei? Kein Problem. Hier findest du alle Informationen über das Fahrradverleihsystem der Gemeinde Koksijde. 

La gare forestière van Paul Delvaux
Kunstencentrum Ten Bogaerde (c) Nathalie Martens (1)

Permekemuseum

An dieser Stelle lebte und arbeitete Constant Permeke von 1929 bis zu seinem Tod im Jahr 1952. Dieser Vertreter des Modernismus lieferte die Zeichnungen für die Gestaltung dieses Landhauses, das er Die vier Winde taufte. Dort kannst du einige Schätze aus seinem Œuvre bewundern, darunter Bäuerin, Über Permeke und De Sjees (Der Einspänner).

Im neu gestalteten Garten des Permekemuseums entdeckst du eine grüne Oase, die die künstlerische Vision von Permeke zum Leben erweckt. Schlendere über verschlungene Pfade und durch ruhige Winkel, in denen Kunstwerke und Natur harmonisch miteinander verschmelzen. Hier ist der ideale Ort, um nach dem Museumsbesuch zu entspannen, mit dem Atelier des Meisters im Hintergrund. Ein einzigartiges Erlebnis, das dich in die Seele seiner Arbeit führt!

Permekemuseum

Atelier Luc Peire (Knokke)

Dieses Atelier ist ein einzigartiger Halt bei deiner Meistertour. Du entdeckst hier die dynamische räumliche Wirkung und die Lichtbündelung, die das Œuvre dieses Künstlers charakterisieren. Der Höhepunkt deines Besuchs ist Environment I, ein Werk, das den unendlichen räumlichen Vertikalismus des Künstlers darstellt.

Die lebendige Kunstszene von Knokke wird den Kunstliebhaber in Ihnen sicherlich in Versuchung führen. Bummle durch die stimmungsvollen Straßen mit führenden Galerien, die moderne und zeitgenössische Kunst anbieten. Sowohl internationale Spitzenkünstler als auch aufstrebende Talente stehen hier im höchst verdienten Rampenlicht.

Von der Kultur zur Natur ist es in Knokke nur ein kleiner Schritt. Ergänze dein Kunsterlebnis mit einem Besuch des nahe gelegenen Naturparks Zwin. Dieses wunderschöne Naturschutzgebiet ist weithin als „internationaler Flughafen für Zugvögel“ bekannt. Mit etwas Glück kannst du einen seltenen Schwarzstorch, eine Zwergseeschwalbe oder einen Rotfußfalken entdecken.

Die Zwin-Region lässt sich hervorragend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Bist du gern etwas sportlicher unterwegs? Dann wage dich ans Schlauchbootfahren und erreiche über die vielen Wasserläufe die verstecktesten Orte. Apropos versteckt: Wie wäre es mit einem Besuch bei den verschwundenen Zwin-Häfen?

Atelier Luc Peire (header)
ToerismeVlaanderen-COF-HR-032

Liebfrauenkirche (Onze-Lieve-Vrouwekerk), Nieuwpoort

In dieser Kirche ist ein besonderes Meisterwerk beheimatet: Das Urteil des Cambyses. Der erfolgreiche Barockmaler Vigor Boucquet, der aus dem benachbarten Veurne stammte, malte das Werk 1671. Von einer riesigen Treppe aus kannst du das Gemälde stets aus einem anderen Blickwinkel bewundern. Schließlich schaust du König Cambyses ins Auge.

Dieses gotische Juwel – mit Glockenspiel – befindet sich im Zentrum von Nieuwpoort. Nach deinem Besuch kannst du einen Spaziergang durch die stimmungsvollen Straßen unternehmen. Wetten, dass du den einladenden Terrassen an der Marktstraat und der Sint-Sebastiaanstraat nicht widerstehen kannst?

Tipp

Ein Besuch in der Vismijn, der Fischversteigerung von Nieuwpoort, ist ein besonderes Erlebnis. Hier landen die Fischer jeden Morgen ihren Fang an. Du erlebst die lebhafte Atmosphäre der Auktion, erfährst etwas über das uralte Fischerhandwerk und kannst vor allem den köstlichen frischen Fisch probieren!

Eine Erfahrung abseits des Üblichen. Möchtest du mehr über die Überflutung der Yser-Ebene während des Ersten Weltkriegs erfahren? Dann folge der 41 Kilometer langen Fahrradroute „Cogge-Geeraert“. Die Karte mit allen Erklärungen kannst du beim Fremdenverkehrsamt Nieuwpoort kaufen. 

Het Oordeel van Cambyses door Vigor Boucquet
Nieuwpoort 3 © Westtoer

Kirche St. Walburga, Veurne

Auch in Veurne, wo Vigor Boucquet lebte und malte, kannst du Arbeiten von ihm bewundern. In der St.-Walburgakirche ist das Gemälde „Christus wäscht mit seinem Blut die Seelen aus dem Fegefeuer frei“ zu sehen.  

Tipp: Auch Paul Delvaux verlor sein Herz an Veurne. Der Maler verbrachte hier die letzten 20 Jahre seines Lebens. Die Stadt ehrte ihn mit der Ehrenbürgerschaft und einer Büste im Stadtpark hinter der St.-Walburgakirche.

Der alte Stadtkern von Veurne ist ebenfalls einen Besuch wert. Die typischen Straßen und Plätze spiegeln – vor allem an herbstlichen Tagen – die Melancholie und Mystik in Delvauxs Werk wider.

Tipp: Im zweitältesten Haus von Veurne befindet sich das Bierrestaurant 't Hof van den hemel. Und weil Adel verpflichtet, berät dich Gastgeberin Martine – zugleich Bier-Sommelière – gerne, welches Bier zu deinem Gericht passt.

Wer Meer sagt, sagt James Ensor

2024 wird ein Ensorjahr im großen Stil. Dann ist es genau 75 Jahre her, dass der flämische Innovator, Gamechanger, Inspirator und Großmeister starb. Das Fest beginnt im Dezember 2023 in seiner Heimatstadt Oostende mit einem Festival, das das wahre Gesicht von „dem Mann hinter den Masken“ zeigt.

Entdecke das vollständige Programm auf www.ensor2024.be.

James Ensor lebte und arbeitete in Oostende. Nach seinem Tod 1949 wurde sein Wohnhaus im Originalzustand zum Museum, das James Ensorhaus. Im brandneuen Erlebniszentrum kommst du wirklich zum Künstler nach Hause. Du stöberst in seiner Einrichtung herum und steckst deine Nase in seine Briefe und Fotos. Kurzum, es scheint, als könne der Maler jederzeit den Raum betreten.

Das Haus von James Ensor ist eine Etappe auf der Wanderstrecke, die nach dem Maler benannt wurde. Dank der interaktiven App wanderst du gemeinsam mit dem Künstler an seinen Lieblingsorten in Oostende vorbei.

Diese Tour führt dich an einem beeindruckenden Kunstwerk vorbei: ein Street-Art-Wandbild auf dem Kunstparcours The Crystal Ship. Der Künstler SozyOne ließ sich dabei vom kreativen Tausendsassa James Ensor inspirieren.

Endpunkt der James-Ensor-Wanderung ist seine letzte Ruhestätte: die malerische Kirche Unsere Liebe Frau von den Dünen (Onze-Lieve-Vrouw-ter-Duinenkerk), auch als die „Ensorkirche“ bekannt. Die Kirche steht zusammen mit der Umgebung und dem nahe gelegenen Fischerhäuschen aus dem Jahre 1822 unter Denkmalschutz.

The Intrige, 1890, collection KMSKA, photo: Hugo Maertens, public domain

Flämische Meister an (un-)bekannten Orten auf einen Blick