Die St.-Rombouts-Kathedrale (Sint-Romboutskathedraal) ist die Hauptkirche des Erzbistums Mechelen-Brüssel. Von Anfang an überragte sie alle umliegenden Pfarrkirchen in jeglicher Hinsicht. Den atemberaubenden Innenraum der Kathedrale schmücken Gemälde von Michel Coxcie, Gaspard de Crayer und Antoon van Dyck, dessen Christus am Kreuz die Blicke auf sich zieht.
St.-Rombouts-Kathedrale
Als die Einwohner von Mechelen im 13. Jahrhundert die Kirche St. Rombouts errichteten, hatten sie buchstäblich große Pläne. Die Kirche überragte alle anderen Pfarrkirchen der Stadt. Im Jahr 1312 wurde die Kirche dem irischen Missionar Rumoldus geweiht. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ehemals dreischiffige Kreuzkirche immer größer, bis sie schließlich mit der Gründung des Bistums Mechelen im Jahr 1559 zur Kathedrale wurde. Während der Religionskriege, der Eroberung von Mechelen 1580 und der darauffolgenden Herrschaft der Calvinisten zwischen 1580 und 1585 nahm die Kathedrale innen und außen großen Schaden. Bombenangriffe während des Ersten Weltkriegs und der Brand von 1972 waren ebenfalls verheerend. Zum Glück wurde die Kathedrale immer wieder restauriert. Auch die Gemälde von Michiel Coxcie und Gaspar de Crayer blieben erhalten. Sehenswert ist der Hauptaltar aus dem Jahr 1665 des lokalen Bildhauers Lucas Faydherbe.
Christus am Kreuz
Für seinen Christus am Kreuz hat sich Antoon van Dyck stark von seinem Lehrer Peter Paul Rubens inspirieren lassen. Rubens malte 1620 den „Lanzenstich“ für die Antwerpener Minderbrüder. Die Komposition der beiden Gemälde ähnelt sich sehr. Dennoch ist Van Dycks charakteristischer Stil gut zu erkennen, insbesondere in seiner sehr emotionalen Darstellung des Leidens. Dieses Schlüsselwerk seines Schaffens befand sich ursprünglich nicht in der St.-Rombouts-Kathedrale. Bis zur Französischen Revolution zierte das Gemälde den Hochaltar der Franziskanerkirche, die es heute nicht mehr gibt. Nach der Rückgabe des Gemäldes aus dem Louvre schenkte König Wilhelm I., Fürst der Vereinigten Niederlande, das Gemälde 1816 der Kathedrale. Es handelt sich um ein seltenes und unverzichtbares Meisterwerk, das daher auf der Liste der flämischen Meisterwerke steht.
Praktische informationen
Zugänglichkeit
- Teilweise zugänglich für Menschen mit Behinderungen.
- Der Turm ist für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.