Rubenshuis

ans_brys_20161125_D9O0623 © Ans Brys
Künstler, Vermarkter, Wissenschaftler, Diplomat und Familienvater. Rubens war ein außergewöhnliches Talent, aber auch ein ganz gewöhnlicher Mann. Er lebte und arbeitete die meiste Zeit seines Lebens im Rubenshuis. Hier lebte er glücklich und genussvoll. In seinem eigenen Stadtpalais mit Atelier, Künstlerwohnung und Garten.

Aber wer war Rubens wirklich? Was hat ihn so beliebt gemacht? Im Rubenshuis wird die Geschichte von Rubens zum Leben erweckt. In Rubens Experience erfährst du alles über das Leben und die Arbeit des weltberühmten Künstlers in einem immersiven Klang-, Licht- und Entdeckungsspiel. 

Schlendere nach deinem Besuch durch den Barockgarten mit bis zu 17.500 Pflanzen oder stöbere in der Bibliothek in Werken zur Kunstgeschichte.  

Rubens ist weltweit zu sehen, aber zu spüren ist Rubens nur hier. 
Die Künstlerresidenz ist wegen Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen.  

Experience in het Rubenshuis (c) Ans Brys (3)
RUBENS_zelfportret_FOTO NA restauratie © FOTO NA RESTAURATIE_9_Peter Paul Rubens, Zelfportret, Rubenshuis Antwerpen, opname 12 april 2018, na restauratie KIK-IRPA, foto KIK-IRPA Brussel

Selbstbildnis (1623–1630) – Peter Paul Rubens

Im Rubenshuis stehst du dem allerersten Influencer von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Dies ist eines der vier seltenen Selbstporträts von Rubens. Rubens war es wichtig, wie die Welt ihn sah. Er stellte sich selbst nie als Maler dar. Rubens zeigt sich auf dieser Leinwand bewusst als vernünftiger, entschlossener und doch sanfter Mann. Eine Visitenkarte in Öl.  

Als Rubens sich selbst auf diese Holztafel malte, geschah es nicht in der Absicht, das Werk zu verkaufen. Er benutzte es als Vorlage für seine Schüler, um ihre eigenen Porträts anzufertigen. Er hat viel Wert auf die Details seines Gesichts und seiner Kleidung gelegt, während der Hintergrund unfertig und dunkel ist. Die breiten Pinselstriche – auch in seiner Kleidung – betonen den informellen Charakter des Porträts.  

Dank einer gründlichen Restaurierung im Jahr 2017 wurden die ursprünglichen Pinselstriche wieder sichtbar. Sie geben dir einen Eindruck von der Geschicklichkeit und Geschwindigkeit, mit der Rubens die Farbe aufgetragen hat.  

Selbstbildnis (1616–1617) – Anthony van Dyck

Anthony van Dyck (1599–1641) war der Musterschüler von Rubens. Außergewöhnlich talentiert und ein Spitzenporträtist. Es wurde immer angenommen, dass Rubens dieses hübsche Werk geschaffen hat, aber neuere Forschungen haben ergeben, dass es Anthony selbst war.    

Das Spiel von Licht und Schatten verleiht ihm etwas von einem Schnappschuss. Der junge Anthony wendet sich fast zufällig dem „Objektiv“ zu. Als van Dyck dieses Selbstporträt malte, stand er kurz vor seinem internationalen Durchbruch.  Neben dem Heimathafen Antwerpen haben sich auch Genua und London in seine Porträts verliebt. Dieser ehrgeizige Blick ist also kein Zufall. Der weite Mantel mit Spitzenkragen und der nach vorne geschobene Hut auf seinen goldblonden Locken vervollständigen den Dandy-Look. Er sieht dir direkt in die Augen. Als ob er – extra für dich – seinen Pinsel für einen Moment zur Seite gelegt hätte.

Anthony van Dyck war kein gewöhnlicher Schüler von Rubens. Dieser erkannte bald, dass van Dyck ein Wunderkind war. Als Rubens' rechte Hand erhielt der junge Maler einen besonderen Status im Atelier.  

Zelfportret Anthony Van Dyck © Rubenshuis Foto: Michel Wuyts en Louis De Peuter
Nieuwe tuin Rubenshuis (c) Ans Brys (10)

Portikus und Gartenpavillon

Der Portikus und der Gartenpavillon im Garten des Rubenshauses sind die einzigen originalen architektonischen Überreste aus Rubens' Zeit. Der Portikus verband das Wohnhaus mit seinem Maleratelier auf der anderen Seite. Die Kombination aus Portikus und Pavillon gab es zu dieser Zeit nirgendwo in Flandern. Rubens ließ sich von der Kunst und Architektur Italiens und den Werken seiner großen Vorbilder inspirieren: Raphael, Michelangelo, Giulio Romano. Rubens führte die barocke Architektur in unserer Region ein und formte sie nach seinem Geschmack.  

Das Bauwerk ist eine Anspielung auf die Porta Pia, Michelangelos berühmtes Stadttor in Rom. Oben stehen zwei lebensgroße Statuen der römischen Götter Merkur (Malerei) und Minerva (Weisheit). Auch der Rest des Portikus ist voll von Symbolen in Form von Skulpturen und Zitaten.  

Durch den mittleren Bogen des Portikus wird dein Blick auf den Gartenpavillon gelenkt. Die Sichtachse vom Säulengang zum Pavillon ist kein Zufall. Auch im Pavillon begegnet dir ein griechischer Gott: Herkules, Gott der Tugend. Was will uns das sagen? Durch Kunst und Weisheit findest du deinen Weg zur Tugend. 

Stuhl von Rubens 

1633 wurde Rubens zum Ehrendekan der St.-Lukas-Gilde, der die Maler angehörten, ernannt. Das war ein Meilenstein in seiner Karriere, für den er diesen Stuhl extra anfertigen ließ. Der Stuhl mit seinen schlanken, rechteckigen Formen wurde als „spanischer“ Stuhl bezeichnet, weil das Modell auf spanischen Vorbildern aus dem 16. Jahrhundert beruhte. Auch die Verwendung von Ziernägeln aus Kupfer ist typisch spanisch. Der Sitz und die Rückenlehne des Stuhls sind mit Leder bezogen. Auf die Rückenlehne ließ Rubens seinen Namen in Gold drucken: „PET.PAVL RVBENS“. An den hinteren Pfosten siehst du auch zwei kleine Löwen. Sie betonen die Autorität der Person, die auf dem Stuhl saß: Ehrendekan Peter Paul Rubens. 

Rubenshuis (c) Ans Brys (2)

Praktische Informationen

Adresse

Hopland 13
2000 Antwerpen
Belgien
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Öffnungszeiten

  • Die Künstlerhaus ist wegen Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen. Besuchen Sie Rubens Experience, den Garten und die Bibliothek.
  • Montag - Freitag: geöffnet von 10 bis 17 Uhr.
  • Samstag und Sonntag: geöffnet von 10 bis 18 Uhr.
  • Mittwoch: geschlossen  
  • Feiertage: geöffnet am Ostermontag und Pfingstmontag, geschlossen am 1. Januar, 1. Mai, 1. November und 25. Dezember.
  • In der letzten Stunde vor Schließung werden keine neuen Besucher mehr zugelassen. 

Barrierefreiheit

  • Der Garten und das Gebäude sind leicht zugänglich.
  • Für Besucher mit einer Hörbehinderung gibt es ausgeschriebene Hörtexte; der Film ist auf Niederländisch untertitelt.
  • Für Besucher mit einer Sehbehinderung gibt es Audioclips. Das Gartenbüchlein, das Sie im Shop finden, enthält zusätzliche Texte und Erklärungen. 

Gut zu wissen 

  • Eintritt: 12,00 € Standardtarif